Eine Frage, die uns seit einiger Zeit beschäftigt. Wer kann dazu besser etwas sagen als die Betroffenen! Also, haben wir uns aufgemacht, Antworten zu finden. In zahlreichen Interviews haben uns Selbständige unterschiedlichster Branchen ihre Erfahrungen, Wünsche und Sorgen erzählt:

Was zeichnete Ihr Unternehmen vor der Pandemie aus?

Kornelia Hellmuth: Die Apotheke besteht seit dem 01.09.1990 nun seit 30 Jahren. Sie wird von den Bürgerinnen und Bürgern gut angenommen und ist gut ausgelastet. Sie bietet neben der Besitzerin Arbeitsplätze für 6 Mitarbeiterinnen in einem Teilzeit-Arbeitsverhältnis.

Mussten Sie aufgrund der Pandemie Umstellungen im Unternehmen vornehmen?

Kornelia Hellmuth: Während der Pandemie ist festzustellen, dass die Kunden die Apotheke weniger aufsuchen und vorsichtiger geworden sind, um möglichst wenig Kontakt mit anderen Menschen zu bekommen. Die Apothekerin hat daher einen Lieferservice eingerichtet. Beliefert wird auch das ortsansässige Altersheim mit Medikamenten. Durch das Angebot ergibt sich ein erhöhter Zeitaufwand, auch wegen der zu beachtenden Zugangsbeschränkungen. Immer wieder ist zu hören, dass aufgrund der Pandemie Medikamente im Internet bestellt werden. Die Kunden sind der Meinung, dass sie schneller zu Medikamenten kommen. Dies ist ein Trugschluss. Die Apotheke wird 8 Mal täglich mit Medikamenten beliefert. Medikamente die z. B. am Vormittag nicht zur Verfügung standen, können dann am Nachmittag geliefert oder abgeholt werden. Durch verschiedene Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen, aber auch um Ausfälle auszugleichen, musste in geringem Umfang auf finanzielle Rücklagen zugegriffen werden.

Von wem haben Sie sich unterstützt gefühlt bzw. welche Unterstützung haben Sie vermisst?

Kornelia Hellmuth: Der Geschäftsbetrieb hat Einnahmeeinbußen während der letzten Monate hinnehmen müssen. Mit der Burg Apotheke in Hoof gibt es eine gute Zusammenarbeit. Einige Arbeiten werden gemeinsam koordiniert.

Welche Auswirkungen haben Sie im privaten Bereich gespürt?

Kornelia Hellmuth: Freizeitaktivitäten sind stark eingeschränkt. Um Infektionsgefahren so gering wie möglich zu halten und um sich selbst aber auch Kunden nicht zu gefährden wird der Kontakt zu anderen Menschen, auch Familienangehörigen auf ein notwendiges Maß beschränkt. Selbst Einkäufe werden zurück gestellt oder in Zeiten getätigt, wo kein größerer Publikumsverkehr zu erwarten ist.

Glauben Sie, dass wir als Gesellschaft gestärkt aus der Krise herausgehen werden?

Kornelia Hellmuth: Einen wirklichen Gemeinsinn kann man nicht erkennen. Wenn die Bevölkerung nicht in breitem Maße die Gefahren der Pandemie realisiert und alle sich an Gesetze und Regeln halten, so wird die Pandemie nur schwer einzudämmen sein. Hier muss jeder für sich erkennen, dass es ohne Einschnitte für Jede und Jeden schwer ist, Infektionsgefahren für sich und andere Menschen zu reduzieren.

Haben Sie bereits Ihren nächsten Urlaub geplant? Wo soll es hingehen? Edersee oder Übersee?

Kornelia Hellmuth: Geplante Urlaube werden so lange zurück gestellt, bis man sicher sein kann, dass Krankheitsgefahren durch das Covid 19 Virus ausgeschlossen sind und man auch unbedenklich wieder andere Länder bereisen kann. Hier muss die Vernunft über den Urlaubsgenuss gestellt werden.

Wir bedanken uns für das Gespräch und bleiben Sie gesund.

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