"Was feiert ihr an Fronleichnam?" Die Frage bekommen Katholiken oft zu hören und meistens denken die Fragenden an etwas mit Tod und Leiche. Das liegt an dem Wort "Fronleichnam", das aus dem Mittelhochdeutschen stammt und sich aus "vron" (Herr) und "licham" (lebendiger Leib) zusammensetzt. Mit der Leiche Jesu hat das Fest also nichts zu tun, sondern die Kirche erinnert sich an diesem Tag an die Einsetzung des sogenannten Altarsakramentes. In der Eucharistie feiern die Katholiken die leibliche Gegenwart Jesu in Form von Brot und Wein.

Eigentlich wäre wegen des "Letzten Abendmahls" der Gründonnerstag der geeignetste Zeitpunkt für Fronleichnam gewesen. Doch wegen der stillen Karwoche, zu der fröhliche Straßenumzüge nicht passen, wählte man den zweiten Donnerstag nach Pfingsten als Datum. Da wird die bleibende Gegenwart Christi im Sakrament in festlicher Freude gefeiert. Das geschieht mit zwei Schwerpunkten: Die Feier der Eucharistie in dem Gottesdienst am Morgen des Fronleichnamtags und die anschließende Prozession, bei der es um die bleibende Gegenwart Christi in dem Sakrament geht.

Die Entstehung des Fronleichnamsfestes ist recht genau datiert: Der Überlieferung nach hatte eine junge Augustinernonne namens Juliana von Lüttich im Jahr 1209 eine Vision. Der Mond hatte einen Fleck, und dieser Fleck, so soll es Christus ihr erklärt haben, sei das im Kirchenkalender noch fehlende Fest zur Verehrung des Altarsakraments. Schon 1246 wurde das Fest Fronleichnam in Lüttich zum ersten Mal gefeiert. Ein Jahr nach dem eucharistischen Blutwunder von Bolsena (Mittelitalien) erklärte Papst Urban IV. Fronleichnam am 11. August 1264 zum offiziellen kirchlichen Hochfest des Leibes und Blutes Christi. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts kam es auch in Deutschland zu den ersten Fronleichnamsprozessionen.

Weitere Informationen finden Sie auch in der Quelle www.katholisch.de.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben ein schönes Feiertagswochenende!

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